Unterschriften gegen neues Geschäftszentrum an der Ottinger Straße
14 Nov
2016

Unterschriften gegen neues Geschäftszentrum an der Ottinger Straße

Publiziert in Presseartikel

Geschäftsleute gegen Rewe/Rossmann

Waging am See. Knapp 20 Geschäfte des Waginger Ortszentrums haben sich mit ihrer Unterschrift gegen den geplanten Standort Rewe/Rossmann an der Ottinger Straße ausgesprochen. Edeka-Händler Bernhard Böhr hat eigenen Aussagen zufolge in dieser Sache „viele (nicht alle) Waginger Geschäftsleute angesprochen“. Das Ergebnis formuliert er wie folgt: Viele Händler seien der Meinung, dass es zwar notwendig wäre, einen Drogeriemarkt im Ort – nicht außerhalb! – anzusiedeln, aber sie alle sähen die Gefahr, dass sich ein Großteil des Einkaufs auf die „grüne Wiese“ verlagern würde.

In einer Liste wird eine Vielzahl von Argumenten aufgeführt, was gegen die Ansiedlung von Rewe und Rossmann spreche: Die Lage sei ungünstig und laut Standortanalyse nicht rentabel, eine massive Kaufkraftabschöpfung gegenüber dem innerörtlichen Handel sei zu erwarten, und es drohe bei der „schwierigen Verkehrsanbindung“ ein erhöhtes Verkehrsaufkommen an der Ottinger Straße. Bis jetzt, so heißt es in der Auflistung weiter, gebe es einen „noch gesunden Ortskern in Waging“, auch wenn die Leerstände „immer mehr“ würden. Darüber hinaus sei zu befürchten, dass die Urlauber zunehmend vom Ortskern wegbleiben würden, zumal wenn am Standort Ottinger Straße weitere Geschäfte folgen würden: Denn niemand könne garantieren, dass dort nicht noch weitere Märkte entstünden. Die Tatsache, dass Rossmann nur im Zusammenhang mit Rewe komme, „klingt wie Erpressung“. Angefügt wird noch, dass es sich bei dem Rewe-Rossmann-Konzept um ein „reines Investorengeschäft“ handele, das nach der Fertigstellung an eine Fondsgesellschaft weitergereicht würde.

Böhr selbst formuliert in seinem Anschreiben an die Gemeinde, das er inzwischen an Geschäftsleiter Franz Röckenwagner übergeben hat, dass durch die geplante Ansiedlung der beiden Märkte „langjährigen, ortsansässigen, selbstständigen Kaufleuten das Geschäft kaputt gemacht“ werde; dadurch gehe auch Gewerbesteuer verloren. Deshalb richtet er die Bitte an den Gemeinderat, die Entscheidung nochmals zu überdenken, vor allem aber sicherzustellen, dass es zumindest bei den zwei Projekten Rossmann und Rewe bleibe, nicht dass sich noch mehr Geschäfte an der Ottinger Straße ansiedeln.

Unterschrieben haben Geschäfte an der Bahnhof- und Salzburger Straße sowie an der Postgasse: das Reformhaus, das Blumengeschäft, das Forum Italicum, die beiden Bioläden und die zwei Apotheken, die Wäsche-Boutique Otter, Edeka Peschka, Kidimod, Lebacher, Edeka Neubach, die Metzgerei Perschl, Hohenadl und Fotostudio Matzelberger, außerdem der Werkmarkt Huber am Fichtenweg und natürlich auch der Edeka-Markt Böhr. he

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