Krampus- und Perchtenlauf, Glühweinstand, Geld-zurück-Aktion

Waging am See. Die Adventszeit steht vor der Tür, zumindest der Adventskranz sollte schon aufgestellt sein. Auch die Geschäfte haben sich schon intensiv auf diese, für die meisten Branchen wichtigste Umsatzzeit des Jahres vorbereitet: mit der Dekoration ebenso wie mit dem Angebot. Und die Werbegemeinschaft Waging bewegt tut zusammen mit den Läden das Ihrige, um der Kundschaft den Einkauf zu versüßen und zusätzliche Kunden anzulocken. Und schließlich hat sich auch der Ort selbst verschönert und weihnachtlich verzuckert: mit dem großen Christbaum am Marktplatz und der neuen Weihnachtsbeleuchtung über den Straßen.

Die Mitgliedsgeschäfte von Waging bewegt starten wieder ihre „Geld-zurück-Aktion; jeder Kunde kann darauf hoffen, dass sein Gutschein gezogen wird und er sein Geld wieder zurückbekommt. Damit Zeit zum Einkaufen bleibt, sind die Geschäfte an den Advents-Samstagen bis 16 Uhr geöffnet. Dann locken noch Events wie der Kramperl- und der Perchtenlauf. Und schließlich lockt der regelmäßige Glühweinstand am Marktplatz, wo man beim Ratschen und Sich-Aufwärmen den Tagesstress ein Stück weit abfallen lassen kann.

Die ersten Advents- und Weihnachtsveranstaltungen stehen vor der Tür. Den Auftakt machte schon vor 14 Tagen der Basar des Lions-Clubs für sein Sri-Lanka-Projekt. An diesem Wochenende kann man fast non-stop von einem kleinen Weihnachtsmarkt zum nächsten spazieren: von der Ski-Weihnacht in Tettenhausen zu den Märkten in Waging und Otting.

Eine weitere Aktion der Vorweihnachtszeit in Waging ist am Dienstag, 5. Dezember, der Kramperlauf. Gegen 18Uhr werden die Waginger Ortsstraßen voller Kramperl sein, die vor allem unter den jugendlichen Besuchern angenehme Schauergefühle verbreiten und durchaus ab und zu ihre Ruten spüren lassen werden.

Und dann gibt es auch heuer wieder den Aufmarsch der Perchten, die mit ihren grimmigen Masken für zwiespältige Gefühle sorgen, wenn sie durch die Straßen des Marktes sausen, mit Licht- und Lärmeffekten besonderer Art. Dieses Jahr findet dieses besondere Ereignis, das immer scharenweise Besucher anlockt, am Samstag, 9. Dezember, ab 16 Uhr statt. Zugesagt haben diesmal die Stoa-Perchten, die zudem als Gäste noch die Mattigtaler Perchten und die „Eisnfürstn“ mitbringen, zwei österreichische Gruppen. Diese drei gelten als besonders kinderfreundlich. Und so bieten sie, um den jüngeren Besuchern schon von vornherein die Angst zu nehmen, ab 14.30 Uhr ein Treffen an, bei dem die Masken gezeigt und bei dem sich die Perchten als ganz normale Menschen – nur halt mit schauriger Verkleidung – vorstellen.

Einen besonderen Anreiz bieten Waginger Geschäfte während der Adventszeit bei ihrer Aktion „Einkaufen – und Geld zurück“. Die teilnehmenden Mitgliedsgeschäfte von Waging bewegt geben bei einem Einkauf Zettel an die Kunden aus, auf denen die Bon-Nummer der Quittung eingetragen werden kann. Dann muss der ausgefüllte Zettel in die Box beim Glühweinstand eingeworfen werden, und jeder dieser Zettel nimmt dann an der Verlosung teil. Die Gewinner bekommen in Form eines Gutscheins ihr Geld bis zu einer Summe von 50 Euro wieder zurück.

Als fester Bestandteil gehört der Glühweinstand zum Waginger Advent, der heuer von den Gardemädchen des Faschingsvereins „So Halunke“ organisiert wird. An seinem Platz neben dem Rathaus ist der Stand allabendlich ein Treffpunkt zum Ausspannen, Abschalten oder einfach nur zum Ratschen, natürlich auch zum Sich-aufwärmen, wenn die Temperaturen entsprechend sind. Die Öffnungszeiten: am Dienstag, 5. Dezember, beim Kramperllauf, an den Donnerstagen, 7., 14. und 21. Dezember, an den Freitagen, 8., 15. und 22. Dezember, am Samstag, 9. Dezember, um 14 Uhr, und an den Samstagen, 16. und 23. Dezember, jeweils von 17 bis 20 Uhr, an den Sonntagen, 10. und 17. Dezember, von 16 bis 19 Uhr und am Sonntag, 24. Dezember, nach der Kindermette. he

Am Wochenende in Waging: Stände, Musik und Kasperltheater

Waging am See. Beim Waginger Adventsmarkt am Samstag und Sonntag hat ein rundes Dutzend Stände mit einem kleinen, aber feinen Angebot für etwas vorweihnachtliche Atmosphäre in der Ortsmitte gesorgt, vor allem in den Abendstunden, wenn die Hütten von Lichterglanz in Szene gesetzt wurden. Dazu kam ein Rahmenprogramm mit Musik, Perchtenlauf (wir berichteten) und Kasperltheater für die Kinder. Allerdings hat das schlechte Wetter am Sonntagnachmittag die Besucherzahlen stark gedrückt.

Erfreulich war bei einem Bummel über den Markt zu sehen, dass an den Ständen viel Selbstproduziertes ausgestellt war: zum Beispiel Röcke im Trachtenstil, Mützen oder Tücher aus der privaten Nähstube „Näheule“ in Traunstein, Töpferei aus Greinachtal in der Gemeinde Wonneberg, Gestricktes vom Waginger Frauenbund, Schafwollprodukte vom Arbeitskreis „Traunsteiner Schafwolle“, Metallartikel aus dem Teisendorfer „Rost-Kammerl“ und manch anderes mehr, was dekorativ ist, die Adventszeit umrahmt oder warm macht. Die Damen des TSV Waging verkauften an der „Ski-Alm“ Punsch und Holzdeko, der Forstbetrieb Ruhpolding bot Wildbret an. Und auch Christbäume fehlten nicht im Angebot.

Gegen die klamme Kälte vor allem am Sonntag gab es beim Adventsmarkt neben den warmen Getränken natürlich die typischen „Aufwärm-Produkte“ wie Maroni, gebrannte Mandeln und dergleichen. Auch Bosna und „geringelte“ Kartoffelchips fanden ihre Abnehmer. Die jungen Afghanen, die in der Seestraße in Waging wohnen, boten Bolani an: eine Mischung aus Rinderhackfleich, Kartoffeln, Spinat, Tomaten und Lauchzwiebeln, verfeinert mit Gewürzen. Zudem hatten die jungen Asylbewerber Lesezeichen gestaltet, auf die sie auf Wunsch den Vornamen der Interessenten in arabischer Schrift aufmalten und gegen eine Spende abgaben. Beim Adventsmarkt wurden auch wieder Bilder des Malers Willi Wimmer angeboten. Außerdem gab es an diesem Stand Bücher mit Bezug zur Heimatkultur zu kaufen und die neuen Heimatbücher.

Für die Kinder war der Kasperl nach Waging gekommen: Im eigens dafür aufgestellten Märchenzelt wurde das Stück vom „Kasperl und der Mondscheinlaterne“ gespielt – im Zelt allerdings nur am Samstag: Am Sonntag musste das „Theater“ ins Café Oswald umziehen, weil eine heftige Windbö das Zelt zum Einsturz gebracht hatte. Bläsergruppen sorgten beim Markt für musikalische Einstimmung. Und schließlich bot der Verein „Waging bewegt“ am Glühweinstand Punsch beziehungsweise Kinderpunsch zum Aufwärmen an, was gerade am Sonntag sehr zweckmäßig war, da nach dem strahlend-blauen Morgen ab Mittag Nieselregen eingesetzt hatte.

Dieses grauslige Wetter trug nun nicht gerade dazu bei, adventliche Stimmung zu fördern, und deswegen war gerade am Sonntag der Besuch eher schleppend. Außerdem wurde von fast allen Standlbetreibern bedauert, dass der Markt so weit auseinandergezogen ist, dass – bedingt durch die Geschäfte, die sich nicht zustellen lassen wollen - soviel Raum zwischen den einzelnen Hütten ist; so könne einfach keine einheitliche Markt-Atmosphäre entstehen, hieß es übereinstimmend an den Ständen. Vorschläge gingen da hin, den Markt an einen Ort zu verlegen, wo die Stände im Ensemble zusammen stehen können: vielleicht nicht gerade in den Kurpark, wo der Markt doch weitab vom Schuss sei, aber vielleicht auf den Parkplatz bei der neuen Turnhalle oder – eine ganz neue Idee – in den Kirchhof. he

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